Wie sehr hat sich meine Mutter gefreut, als bei meiner Geburt „kein Stift“ rausfiel: Ein Mädchen! Nach zwei Jungs. 

So wurde ich ein „typisches“ Mädchen. Bemutterte meine Puppe Jule, spielte tagelang mit BARBIE, verkleidete mich und klebte mein Zimmer voll mit Starschnitten aus der BRAVO. – Das war in den 70ern. 

Damals gab es noch keine 14jährigen, die sich Sillikonbrüste zur Konfirmation wünschten, keine Ärzte, die Bleechings im Intimbereich vornahmen und kein Schrei nach Queer.  

Das, was heute mit Körpern gemacht wird, um mitzuhalten oder aus der Masse hervorzustechen – tut mir richtig weh. Denn ich gehöre zu denen, die mit einer dünnen Haut ausgestattet sind und sehr viel fühlt.

Körperlichkeit war mir immer wichtig. So habe ich Kosmetikerin und nach einer Ausbildung zur Werbekauffrau noch Heilpraktikerin gelernt. Was ist Show, was ist echt, was ist Spiel – waren Fragen, die immer wieder kamen. Jedes Mal, wenn ich auf Menschen treff‘.

Ich kenne die Sehnsucht wirklich gesehen zu werden, ungeteilte Aufmerksamkeit zu bekommen und Begehren nach Nähe und Verbindung zu wecken. 

 Die Frage ist: Wie machen wir das, ohne uns dafür zu kasteien, zu verstellen oder im Dschungel der Angebote zu verlieren?

„Nichts ist attraktiver als eine Frau, die sich mag!“ war ein Satz, den mir ein fremder Mann ins Ohr flüsterte nachdem er erschöpft war von den Frauen, die nie zufrieden sind.
 Es wurde mir klar, daß nicht jeder Mann eine BARBIE sucht sondern eine Frau, die weiß, wer sie ist und was sie will. 

DU DARFST! bei mir Gedanken und Gefühle zum Ausdruck bringen und mit den Hüften wackeln wie es Dir gefällt.
 Ich möchte, daß Du die Frau verkörperst, auf die Du selbst Lust hast. Egal, wer vor Dir steht.